Sonntag, 12. Dezember 2004
Beispiel: Daniel Spoerri Fallenbilder
ma.y, 09:29h
- Daniel Spoerri (*1930 in Galaţi, Rumänien)
Spoerri war Tänzer, Regisseur und Mitbegründer der losen Künstlergruppierung Nouveau Réalisme.
Spoerri arbeitete zuerst als Tänzer und Regisseur in der Schweiz und in Deutschland, bevor er 1959 nach Paris ging.
1960 entstehen seine ersten Tableau-piège (Fallenbilder), bei denen Restbestände einer Situation, z. B. ein Tisch mit benutztem Geschirr und Essensresten auf ihrer zufälligen Unterlage befestigt werden und das so entstehende Relief von der vertikalen in die horizontale Ebene gebracht wird.
1968 eröffnet Spoerri in Düsseldorf eine eigene Kunstgalerie und ein Restaurant; beide sind der Eat Art gewidmet.
Er selbst definierte 1966 diese von ihm erfundene spezielle Form einer Assemblage so: „Gegenstände, die in zufälligen, unordentlichen oder ordentlichen Situationen gefunden werden, werden in genau der Situation, in der sie gefunden werden, auf ihrer zufälligen Unterlage (Tisch, Schachtel, Schublade etc.) befestigt. Verändert wird nur die Ebene: indem das Resultat zum Bild erklärt wird, wird Horizontales vertikal.”
Bildquelle
- philosophische Aspekte:
· Erkenntnistheorie: metaphysische Ebene Urbild = Abbild, Abbild = Abgebildetes, Objekt = Subjekt --> was wird aus Platons Höhle, wenn Urbild und Abbild identisch sind?
· Sprachanalyse: Konventionen für Begriffsbildung z.B.: Kunstwerk
· Phänomenologie: Verlangsamung der Wahrnehmung, Konzentration auf Wesen / anderer Kontext: Überraschungsmoment
· Neue Wirklichkeit: Kunstobjekt statt Alltag
· Zyklus: Entstehen --> Vergehen --> neue Seinsweise
· Kreatives Schreiben: Dramatisierung des täglichen Lebens, Dinge erzählen eine Geschichte... welche? (Zeitreisen)
· Reflexion: Essen, Wirklichkeit
· Als Kunstwerk ist Tisch nicht mehr Teil der Realität --> Ergebnis einer ästhetisierenden Betrachtungsweise
· Außergewöhnliches in den gewöhnlichen Zufälligkeiten des täglichen Lebens entdecken
· Dinge sind in eine Falle gegangen, sind wie Akteure auf einer Bühne (erzählen, sprechen, ...) oder Zeugen wie Requisiten von einer Handlung, die abrupt unterbrochen wurde --> Grab für Dinge
· Detrompe l’oeil – Ent-täuschungsbild: Verlust der Wirklichkeitsferne
· Jedes Objekt ist mehr als sich im jeweiligen Umgang zeigt:
Alltäglicher Kram --> Definition durch Funktion
Präparat --> sollen sie definiert werden
Als Zeichen --> sind sie ganz offen (Symbol, Fetisch, Chiffre)
Spoerri war Tänzer, Regisseur und Mitbegründer der losen Künstlergruppierung Nouveau Réalisme.
Spoerri arbeitete zuerst als Tänzer und Regisseur in der Schweiz und in Deutschland, bevor er 1959 nach Paris ging.
1960 entstehen seine ersten Tableau-piège (Fallenbilder), bei denen Restbestände einer Situation, z. B. ein Tisch mit benutztem Geschirr und Essensresten auf ihrer zufälligen Unterlage befestigt werden und das so entstehende Relief von der vertikalen in die horizontale Ebene gebracht wird.
1968 eröffnet Spoerri in Düsseldorf eine eigene Kunstgalerie und ein Restaurant; beide sind der Eat Art gewidmet.
Er selbst definierte 1966 diese von ihm erfundene spezielle Form einer Assemblage so: „Gegenstände, die in zufälligen, unordentlichen oder ordentlichen Situationen gefunden werden, werden in genau der Situation, in der sie gefunden werden, auf ihrer zufälligen Unterlage (Tisch, Schachtel, Schublade etc.) befestigt. Verändert wird nur die Ebene: indem das Resultat zum Bild erklärt wird, wird Horizontales vertikal.”
Bildquelle
- philosophische Aspekte:
· Erkenntnistheorie: metaphysische Ebene Urbild = Abbild, Abbild = Abgebildetes, Objekt = Subjekt --> was wird aus Platons Höhle, wenn Urbild und Abbild identisch sind?
· Sprachanalyse: Konventionen für Begriffsbildung z.B.: Kunstwerk
· Phänomenologie: Verlangsamung der Wahrnehmung, Konzentration auf Wesen / anderer Kontext: Überraschungsmoment
· Neue Wirklichkeit: Kunstobjekt statt Alltag
· Zyklus: Entstehen --> Vergehen --> neue Seinsweise
· Kreatives Schreiben: Dramatisierung des täglichen Lebens, Dinge erzählen eine Geschichte... welche? (Zeitreisen)
· Reflexion: Essen, Wirklichkeit
· Als Kunstwerk ist Tisch nicht mehr Teil der Realität --> Ergebnis einer ästhetisierenden Betrachtungsweise
· Außergewöhnliches in den gewöhnlichen Zufälligkeiten des täglichen Lebens entdecken
· Dinge sind in eine Falle gegangen, sind wie Akteure auf einer Bühne (erzählen, sprechen, ...) oder Zeugen wie Requisiten von einer Handlung, die abrupt unterbrochen wurde --> Grab für Dinge
· Detrompe l’oeil – Ent-täuschungsbild: Verlust der Wirklichkeitsferne
· Jedes Objekt ist mehr als sich im jeweiligen Umgang zeigt:
Alltäglicher Kram --> Definition durch Funktion
Präparat --> sollen sie definiert werden
Als Zeichen --> sind sie ganz offen (Symbol, Fetisch, Chiffre)
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