Montag, 18. April 2005
zum 25. Todestag von Sartre

am 15. April schreibt die Junge Welt einen recht interessanten Artikel

Außerdem: umfangreicher Wikipedia-Artikel:


* Heute würde ich den Begriff Freiheit folgendermaßen definieren: Freiheit ist jene kleine Bewegung, die aus einem völlig gesellschaftlich bedingten Wesen einen Menschen macht, der nicht in allem das darstellt, was von seinem Bedingtsein herrührt." (Sartre über Sartre, Interview mit Perry Anderson, Ronald Fraser und Quintin Hoare, 1969)

* Quelle: Sartre über Sartre



(via SWR)
Montag, 18. April 2005
Sitzungsprotokoll, 15.04.2005

anwesend waren: Lena, Katrin, neuer Thomas, alter Thomas (haha, wie soll man das sonst auseinander halten?), Stefanie, Cleo, Mandy

wir haben:

- Erdbeeren von Lena gegessen
- über einen neuen Termin verhandelt
- den neuen Menschen erzählt, was wir bisher so machen
- jenen, die nach längerer Zeit zu uns fanden erklärt, was so gemacht wurde
- Lenas Ideen gelauscht (neues Projekt mit Matrix und St. Afra, außerdem Kurzfilm AG kontaktieren)
- uns geeinigt, mit vereinter Kraft weiter an der Freiheit zu basteln, andere Projekte (siehe oben) parallel zu bearbeiten
- die Diskussion über Sinn und Unsinn des Lehrplans neu aufleben lassen

nächstes Treffen: Mittwoch, 20.4., 14:50. A 418, BZW
Freitag, 25. März 2005
Sitzungsprotokoll, 14.03. + 21.03.2005

am 14.3. waren anwesend:
Juliane, Katrin, Lea, Cleo, Mandy

wir haben:
- über Freiheit geredet
- Katrin stellte einen Entwurf mit Texten, Aufgabenstellungen und Zusammenhängen vor

21.3. fiel aus.

nächstes Treffen:
4.4., 15 Uhr SLUB fiel auch aus

wichtig: im Vorlesungsverzeichnis steht für das 1. Treffen Freitag, 15.4., 11:10 Uhr, Raum n.V., da sollte dann auch jemand da sein. Am besten in der Teeküche auf dem Philo.gang.

Schöne Ostern! :-)
Dienstag, 15. März 2005
Ihr Wille ist nicht frei, Ihre Taten sind frei. Es steht Ihnen frei zu handeln, wenn Sie die Kraft zu handeln haben.

(Voltaire)

Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Wie können meine Taten frei sein, brauchen sie nicht einen freien Willen als Vorraussetzung/Motivation/Abtrieb?
Links zum Thema Freiheit

- Ist der Mensch frei?: Materialien zum Lehrplan: Literaturempfehlungen, Texte mit Aufgabenstellungen, phantastisch aufbereitet (PDF)

- Wie frei sind wir? Arbeitsblätter, Texte
Samstag, 12. März 2005
Textbausteine zur Freiheit bei Sartre

Aus: Sartre, J.-P.: Das Sein und das Nichts, dt. von Hans Schöneberg und Taugott König. Rowohlt, Hamburg 1993.


S. 761ff
Wir können jedoch nicht bei diesen oberflächlichen Betrachtungen stehen bleiben: wenn die grundlegende Bedingung der Handlung die Freiheit ist, müssen wird versuchen, die Freiheit genauer zu beschreiben. Aber wir stoßen zunächst auf eine erhebliche Schwierigkeit: Be-schreiben ist gemeinhin eine Erklärung, die die Strukturen einer einzelnen Wesenheit betrifft. Die Freiheit hat aber kein Wesen. Sie ist keiner logischen Notwendigkeit unterworfen; von ihr müsste man sagen, was Heidegger vom Dasein schlechthin sagt: In ihr geht die Existenz der Essenz voraus und beherrscht sie. (...) Wie soll man also eine Existenz beschreiben, die sich ständig macht und die sich weigert, in eine Definition eingeschlossen zu werden? Schon die Bezeichnung „Freiheit“ ist gefährlich, wenn dabei mitgemeint sein soll, dass das Wort auf einen Begriff verweist, wie es Wörter für gewöhnlich tun. Undefinierbar und unbenennbar, wäre die Freiheit also unbeschreibbar?
(...) Ich kann gewiß nicht eine Freiheit beschreiben, die dem andern und mir selbst gemeinsam ist; ich kann also nicht ein Wesen der Freiheit annehmen. Im Gegenteil, die Freiheit ist die Grundlage aller Wesenheiten, weil der Mensch die innerweltlichen Wesenheiten enthüllt, in-dem er die Welt auf seine eigenen Möglichkeiten hin überschreitet. Doch es handelt sich in Wirklichkeit um meine Freiheit. (...) Ich bin nämlich ein Existierendes, das seine Freiheit durch seine Handlungen erfährt; aber ich bin auch Existierendes, dessen individuelle und einmalige Existenz sich als Freiheit verzeitlicht. Als solches bin ich notwendig Bewusstsein (von) Freiheit (...). So geht es in meinem Sein fortwährend um meine Freiheit; sie ist keine hinzugefügte Qualität oder Eigenschaft meiner Natur; sie ist ganz genau der Stoff meines Seins; und da es in meinem Sein um mein Sein geht, muß ich notwendigerweise ein gewisses Verständnis von Freiheit besitzen. Dieses Verständnis wollen wir jetzt klären.

S. 763 ff
Denn allein dadurch, dass ich Bewusstsein von den mein Handeln hervorrufenden Motiven habe, sind diese Motive transzendente Gegenstände für mein Bewusstsein, sind sie draußen; vergeblich werde ich versuchen, mich wieder an sie zu klammern: ich entgehe ihnen durch meine Existenz selbst. Ich bin verurteilt, für immer jenseits meines Wesens zu existieren, jen-seits der Antriebe und Motive meiner Handlungen: ich bin verurteilt, frei zu sein. Das bedeu-tet, dass man für meine Freiheit keine anderen Grenzen als sie selbst finden kann oder, wenn man lieber will, dass wir nicht frei sind, nicht mehr frei zu sein. (...)
Der Mensch ist frei, weil er nicht Sich ist, sondern Anwesenheit bei sich. Das Sein, das das ist, was es ist, kann nicht frei sein. Die Freiheit ist genau das Nichts, das im Kern des Men-schen geseint wird [est été] und die menschlich – Realität zwingt, sich zu machen statt zu sein. Wir haben gesehen, dass sein für die menschliche – Realität sich wählen ist: nichts geschieht ihr von außen und auch nicht von innen, was sie empfangen oder annehmen könnte. Sie ist ohne irgendeine Hilfe ganz der untragbaren Notwendigkeit ausgeliefert, bis ins kleinste Detail hinein sich sein zu machen. Also ist die Freiheit nicht ein Sein: sie ist das Sein des Mensch, das heißt sein Nichts am Sein.

S. 836
Außerdem muß man gegen den gesunden Menschenverstand präzisieren, dass die Formel „frei sein“ nicht bedeutet „erreichen, was man gewollt hat“, sondern „sich dazu bestimmen, durch sich selbst zu wollen“ (im umfassenden Sinn von wählen). Anders gesagt, der Erfolg ist für die Freiheit in keiner Weise wichtig. Die Diskussion, die den Philosophen den gesunden Menschenverstand entgegenhält, kommt hier von einem Missverständnis: der empirische und volkstümliche Begriff „Freiheit“ als Produkt historischer, politischer und moralischer Um-stände ist gleichbedeutend mit „Fähigkeit, die gewählten Zwecke zu erreichen“. Der techni-sche und philosophische Freiheitsbegriff, den wir hier allein meinen, bedeutet nur: Autonomie der Wahl. Man muß jedoch beachten, dass die mit dem Handeln identischen Wahl, um sich vom Traum und vom Wunsch unterscheiden zu können, einen Realisierungsbeginn voraus-setzt. Wir sagen also nicht, dass ein Gefangener immer frei ist, das Gefängnis zu verlassen, was absurd wäre, und auch nicht, dass er immer frei ist, die Entlassung zu wünschen, was eine belanglose Binsenwahrheit wäre, sondern dass er immer frei ist, auszubrechen zu versu-chen (oder sich befreien zu lassen) – das heißt, was auch seine Lage sein mag, er kann seinen Ausbruch entwerfen und sich selbst über den Wert seines Entwurfes durch einen Handlungs-beginn unterrichten.

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Welche Aufgabenstellungen könnte man dazu nehmen? Ist der Text zu schwer (oder zu lang?) für 11./12 Klasse?
Sitzungsprotokoll, 7.3.2005

anwesend waren: Juliane, Lea, Katrin, Cleo, Mandy

wir haben:
- festgestellt, dass es unwahrscheinlich viel zum Thema Freiheit gibt, z.B. ist in fast jedem Ethik- oder Philosophie-Lehrbuch was drin.
- uns geeinigt, dass jeder erstmal seins sichtet und schaut, was man gut in der Schule umsetzen könnte, ev. mit Arbeitaufgaben, wie es in eine Stunde reinpassen könnte, u.ä.
- ein Brainstroming zum Thema Freiheit gemacht, (im Blog ebenfalls angefangen)
- uns überlegt, dass man eine ganz private Liste mit Liedern zur Freiheit machen kann, damit man die dann schonmal hat (ev. alle auf eine CD packen)
- uns neugierig machen lassen: Katrin will ein philosophisches Tagebuch zum Thema Freiheit machen

nächstes Treffen: 14.03.2005, 15 Uhr, SLUB

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Momentan haben wir keine festgelegten Termine; wenn ihr mitmachen wollt, mailt uns und wir informieren euch über unser nächstes Treffen :o) Infos per Mail oder im Text der Sitzungsprotokolle

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